Die deutlich gesunkene Resonanz auf die „Print & Digital Convention“ am 13. und 14. Mai 2025 in Düsseldorf wirft einige Fragen auf.
Information der Messe-GmbH zufolge, lag die Zahl der Akteure des Events (Ausstellungs-, Referate-, Programmpartner eingerechnet) jetzt bei mehr als 1000 Personen. Wiederum waren darin nur knapp 40 Aussteller und 700 Besucher enthalten. Diesmal erstreckte sich das Angebotsspektrum von Papier- und Kartonartikeln über Digitaldruck- und Postpress-Technik, NFC-Technologie- und Multimedia-Channel-Lösungen bis zu Druckveredelungs-Services. Fachleute vor Ort zeigten sich mit der Nachfrage wenig zufrieden. Immerhin hatten sich noch 2019 bis zu 90 Aussteller und bis zu 1300 Besucher versammelt.
Mithin stellen sich angesichts dieses Nachfragerückgangs auf das Event doch einige Fragen: Ist das Angebot mit ganzen acht Themenwelten (u.a. „Label & Packaging“, „Interior/Exterior Design“, „Programmatic Print“), deren jeweilige Angebotsvielfalt die Organisation eigener Kongresse oder Summits rechtfertigen würde, zu unterschiedlich und zu breit aufgestellt? Sind die Zielgruppen für das Event zu groß und zu weit gefasst, dass sich nicht vermitteln lässt, dass Marketingzuständige und Werbetreibende geeignete Print-, Digital- und Online-Dienstleister finden und gleichermaßen genau diese Druckereien und Druckverarbeiter auch noch erforderliche Maschinen und Materialien bei Zulieferbetrieben ordern können? Ist das modular aufgebaute Kongressangebot mit den mehr als 30 Fachvorträgen und Diskussionen zu „unglücklich“ geplant, weil die Teilnahme an mehreren, oftmals im gleichen Zeitfenster stattfindenden Slots für die Interessierten terminlich kaum möglich wird?
Oftmals wird über eine fehlende nationale Fachmesse geklagt – die mit der „Print & Digital Convention“ tatsächlich existiert. Folglich müsste sie „nur“ genutzt und besucht werden. Vielleicht wird in Zeiten von „Polykrisen“, Medienwandel und „Künstlicher Intelligenz“ wohl ein persönliches, motivierendes Mindset-„Update“ benötigt. Chancen für Netzwerkpflege zu ignorieren, Werbebudgets zu verkleinern oder einzufrieren, Teilnahme an Fachkongressen zu vermeiden, könnte sich als Fehlentschluss erweisen: zumal die globale Druckindustrie auch solche nationalen Events wie das Düsseldorfer Ereignis braucht.
Frank Baier
https://printdigitalconvention.de
