Handwerks-Workshops: Voll auf Kurs

Fantasie und Kreativität werden in zahlreichen Workshops rund um das handwerkliche Buchbinden auch in der meist geschäftsschwächeren Jahresmitte geweckt.

Obgleich die Anzahl der handwerklichen Buchbindereien seit vielen Jahren weiter zurück geht – diverse Angebote über solche Kurse in einschlägigen Werkstätten gibt es immer wieder. Eine Online-Recherche lohnt stets, weil man auf vielen Seiten fündig wird. Lehrgänge und Workshops werden in der D/A/CH-Region offeriert von auf Gestaltung und Druckkunst spezialisierten Fachschulen und Fachverbänden sowie von mancher ähnlich orientierten, inhabergeführten Werkstatt. Namhafte Veranstalter sind z.B. das „centro del bel libro“ in Ascona (Schweiz), der Bund Deutscher Buchbinder (BDBI) in Aachen und das Buchbinder-Colleg in Stuttgart. Mehrere Mitglieder der internationalen Vereinigung „Meister der Einbandkunst“ (MDE) und viele weitere handwerkliche Buchbindereien haben derartige Kurse in ihr Geschäftsmodell integriert.

Techniken wie Fadenheftung, koptische Buchbindung, Prägedruck, „Sewn Boards Binding“, Leder- bzw. Papierrestaurierung als auch Erzeugnisse wie Kästen, Kassetten, Schuber, Leporellos oder Fotoalben und Mappen mit Klappen sind nur einige wenige Beispiele. Irgendwann wieder Bücher instandsetzen und reparieren oder vielleicht Papier schöpfen, Origamis zaubern, Schachteln konstruieren?

Jene Kurse rund um das handwerkliche Buchbinden gibt es das ganze Jahr über, und sie haben eine Dauer bzw. Laufzeit von jeweils wenigen Stunden, einem ganzen Tag oder sogar von mehreren Tagen – wobei es nur wenige Hinweise zu beachten gilt:

  • Viele Kurse (besonders rund um „klassisches Buchbinden“) sind vorrangig für Anfänger konzipiert, jedoch fehlt bei manchen Kursbeschreibungen ein adäquater Hinweis. Interessierte sollten deshalb vor Kursbuchung nachfragen, ob sich eine Teilnahme für Anfänger oder Fortgeschrittene eignet und ob spezielle Kenntnisse erforderlich sind.
  • Wenige Teilnehmerplätze sind gewöhnlich ein positives Indiz dafür, dass sich der Veranstalter während des Workshops intensiv um die Teilnehmenden kümmert. Sobald ein favorisierter Workshop ausgebucht ist, sollten sich Interessierte erkundigen, ob sie auf einer Warteliste registriert werden, damit sie im Fall eines frei werdenden Teilnehmerplatzes doch noch buchen können.
  • Viele Personen aus externen Bereichen wie bildender Kunst haben handwerkliches Buchbinden mithilfe von YouTube-Videos nach dem „learning by doing“-Prinzip erlernt – und initiieren und leiten diese Kurse. Interessierte sollten herausfinden, welche Qualifikation der Veranstalter aufweist, um mit der Kursbuchung auf „Nummer sicher“ zu gehen.

Frank Baier

Werkzeuge für den nächsten Handwerks-Workshop liegen schon bereit zur Benutzung. Foto: Frank Baier
Werkzeuge für den nächsten Handwerks-Workshop liegen schon bereit zur Benutzung. Foto: Frank Baier