Um das Mehrwegziel für Transportverpackungen bis 2040 zu erreichen, müssten Milliarden zusätzlicher Kunststoffkisten hergestellt werden.
Laut neuer Europäischer Verordnung zu Verpackungen und Verpackungsabfall (Packaging and Packaging Waste Regulation) soll sich die Verpackungswirtschaft zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft entwickeln. Die Vorschläge sehen u.a. verbindliche Mehrwegquoten für Verpackungen von Haushaltsgeräten und für den Versandhandel vor. Das Problem: Die geplanten Wiederverwendungsziele für Transportverpackungen begünstigen Plastik und benachteiligen wiederverwertbare Materialien wie Wellpapp- und Kartonverpackungen. Saverio Mayer, Geschäftsführer von Smurfit Kappa Europe, mahnt: „Die Art und Weise, in der die Wiederverwendung von Verpackungen geplant ist, würde dazu führen, dass sich die Menge an unnötigem Plastik bis 2040 verdoppeln wird, anstatt deutlich reduziert zu werden.“ Um das Mehrwegziel für Transportverpackungen zu erreichen, müssten z.B. 8,1 Milliarden zusätzlicher Kunststoffkisten hergestellt werden (unter der Annahme von zehn Wiederverwendungen pro Jahr).
Die Wellpappenindustrie Europas teilt grundsätzlich das Bestreben der Europäischen Union, den Weg zur Klimaneutralität zu ebnen. Verpackungen aus Wellpappe eignen sich sehr gut für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft, weil sie in großem Umfang gesammelt und recycelt werden. Die Recyclingrate für Karton liegt bei über 90 Prozent, Wellpappe weist eine Recyclingrate von 89 Prozent auf. Saverio Mayer fasst zusammen: „Produkte auf Papierbasis sind vollständig erneuerbar, recycelbar und biologisch abbaubar. Hinzu kommt, dass Europa die höchste Recyclingquote weltweit hat.“ Die umweltfreundliche Bilanz von Pappe belegt auch eine Studie im Auftrag der European Federation of Corrugated Board Manufacturers (FEFCO). Da schneiden Verpackungen aus Wellpappe in zehn von 15 Kategorien der Umweltauswirkungen, inklusive des CO2-Footprints, besser als wiederverwendbare Kunststoffkisten ab.