Manchmal lohnt auch ein Blick über Deutschlands Grenzen hinaus: Soeben öffnete ein Museum für grafische Geschichte in Norwegen.
Kürzlich im November 2021 öffnete auf dem Areal der ehemaligen Sardinendosenfabrik in der historischen Altstadt von Stavanger (Norwegen) das Norwegian Printing Museum. Dieses Gebäude ist Heimat des Norwegian Canning Museums und wurde erweitert von Eder Biesel Arkitekter aus Stavanger, die Ausstellung im Neubau stammt vom Atelier Brückner aus Stuttgart. Beide Museen firmieren gemeinsam unter der Marke „Iddis“, abgeleitet von „Iddikett“, dem Wort für Etikett im regionalen Dialekt.
Wandel der (Druck-) Technik
Das Norwegian Printing Museum überblickt mehr als 40 000 Jahre – von den ersten Zeugen der Höhlenmalerei bis in die digitale Gegenwart mit dem World Wide Web. Schwerpunkt ist der Wandel der (Druck-) Techniken für Wort und Bild mit regionalen und lokalen Assoziationen: So erblühte die Druckkunst in Stavanger ab dem späten 19. Jahrhundert, da die örtliche Fischkonserven-Produktion viele Druckaufträge nach sich zog. Grundsätzlich hatte das Etikett zentrale Bedeutung für die Vermarktung der Fischkonserven. Immerhin wurden sie bis in die 1950-er Jahre von Stavanger aus in die ganze Welt exportiert. Daher bietet die Ausstellung einen spielerischen Zugang zu über tausend, digital erschlossenen Sardinendosen-Labeln. Daneben beeindrucken historische Lithographiesteine, eine Lithopresse, Druckwalzen und die Einrichtung eines Fotolabors. Im großzügig gestalteten Werkstattbereich, dem Printshop, im Obergeschoss des Museums fallen ein halbes Dutzend historischer Druckmaschinen in Aktion auf.
Das Norwegian Printing Museum ist derzeit geöffnet jeweils dienstags bis freitags von 11 bis 15 Uhr, donnerstags von 11 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr. Informationen: www.iddismuseum.no/en, www.museumstavanger.no