Zwei von weltweit nur 49 erhaltenen Gutenberg-Bibeln befinden sich im Gutenberg-Museum Mainz – die nun digital zugänglich sind.
Bisher gehören die Gutenberg-Bibeln zu den schönsten und wertvollsten gedruckten Büchern und bilden als analoges Medium den einzigartigen Auftakt des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Zwei von weltweit nur 49 erhaltenen Exemplaren befinden sich im Gutenberg-Museum Mainz und werden seit ihrem Zugang in die Sammlung in den Jahren 1925 und 1978 dauerhaft präsentiert. Bislang konnten die Bibeln nur in der Schatzkammer der Einrichtung bestaunt werden. Nach einer Digitalisierungskampagne mit mehreren Projektpartnern kann nun im Webportal „Gutenberg Capture“ der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz online in den Gutenberg-Bibeln geblättert werden.
Ganzheitlich wurden die Aufnahmen von der Universitätsbibliothek der Universität Mainz aufbereitet und verfügbar gemacht. Jetzt sind die Bibeln im Webportal „Gutenberg Capture“ abrufbar, das der Sichtbarmachung von historischen Quellen dient. Interessierte können die Bibeln in der Onlinemaske durchblättern, Details in hoher Auflösung entdecken sowie die Bände als PDF-Dateien und einzelne Seiten als JPG-Dateien herunterladen. Zudem kann der Bibeltext nach Wörtern durchsucht werden. Die verwendete Texterkennungs-Software wurde von einem Team um Juniorprofessor Nikolaus Weichselbaumer der Buchwissenschaft der Universität Mainz entwickelt. Mit den gängigen Programmen sind die gedruckten Texte bis Mitte des 18. Jahrhunderts kaum zu erfassen. Daher wurde die Software an Inkunabeln (Bücher, die vor 1500 gedruckt wurden) trainiert, um den Bibeltext nun zu durchsuchen.
Darüber hinaus werden die Digitalisate von der Universität an das sich im Aufbau befindliche Kulturportal Rheinland-Pfalz, an die Deutsche Nationalbibliothek sowie an die Europeana (Portal für digitales Kulturerbe Europas) weitergegeben, um die Mainzer Gutenberg-Bibeln auf nationaler und internationaler Ebene besser sichtbar zu machen.