Während in Prepress und Print mehr auf Ausbildung gesetzt wird, sind die Ausbildungszahlen im Bereich Postpress weiter rückläufig.
Angaben des Bundesverbands Druck und Medien zufolge, ist zum zweiten Mal in Folge ein leichter Anstieg bei den neu abgeschlossenen Verträgen für die Ausbildungsberufe in der Druckwirtschaft zu verzeichnen. 3497 Jugendliche begannen im Ausbildungsjahr 2022/2023 eine Berufsausbildung, ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber 2021. Die Gesamtzahl an Ausbildungsverhältnissen ist gegenüber 2021von 9223 auf 8723 gesunken, weil sich hier der Anstieg der neuen Verträge erst mit Verzögerung auswirkt.
Dabei gab es den größten Anstieg an neuen Verträgen bei den Mediengestaltern Digital und Print (204), ein Plus von 9 Prozent gegenüber 2021. Ebenso sind die neuen Verträge bei den Medientechnologen Druck im Vergleich zum Vorjahr auf 521 gestiegen (+2,2 Prozent). Weiter rückläufig sind die Zahlen bei den Medientechnologen Siebdruck, den Medientechnologen Druckverarbeitung (jeweils –9 neue Verträge) sowie den Buchbindern (–5 neue Verträge). Den höchsten Rückgang verzeichneten die Packmittel-Technologen mit nur noch 258 Berufsanfängern (–14 Prozent). Insgesamt ergibt sich eine Steigerung bei den neuen Verträgen um 4,5 Prozent, allerdings sind es in Summe immer noch 716 Verträge weniger im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau von 2019.
Gemäß der aktuellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit ist gegenüber dem Vorjahr das Angebot der Ausbildungsstellen leicht angestiegen, während die Nachfrage weiter gesunken ist. Demnach stehen für 72 Bewerber 100 Ausbildungsplätze zur Verfügung. „Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt wird sich für Unternehmen in den nächsten Jahren nicht bessern. Daher ist bei der Nachwuchswerbung mehr Kreativität und Engagement gefordert, um erfolgreich die Fachkräfte von morgen zu sichern“, sagt Dipl.-Ing. Frank Fischer, Referent Bildungspolitik beim Bundesverband Druck und Medien.