Gemäß Thomas Schiemann, neuer Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Druck- und Papiertechnik, blickt die Branche positiv in die Zukunft.
Ungefähr 55 Prozent der Unternehmen haben laut der aktuellen Konjunkturumfrage des Fachverbandes positive Geschäftserwartungen für die nächsten 24 Monate. Hersteller von Druck- und Papiermaschinen meldeten zu Jahresbeginn 95 Prozent ausgelastete Kapazitäten. „Allerdings wird die positive Lage bei vier Fünfteln unserer Mitgliedsfirmen durch den Fachkräfte-Mangel und Lieferketten-Probleme getrübt“, berichtet Schiemann. Fast alle seien vom weiterhin stockenden Nachschub an Elektronikkomponenten betroffen.
Als Erfolgsfaktor erwies sich im vorigen Jahr abermals die exportorientierte Ausrichtung der Anbieter von Druckmaschinen, Papierverarbeitungsmaschinen und Papiertechnik. So legten die Exporte 2022 gegenüber 2021 um 9 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu. Hiervon entfielen 700 Millionen Euro auf die USA (+12 Prozent) und 676 Millionen Euro auf China (+3 Prozent). Gestaffelt nach Regionen, blieben die 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union der mit Abstand wichtigste Markt. Dorthin gingen 35 Prozent aller Exporte, gefolgt von Asien (27 Prozent), Nordamerika (16 Prozent) sowie Lateinamerika (8 Prozent), teilt der VDMA mit.
Wiederum war 2022 bei Papierverarbeitungsmaschinen ein starker Nachfrageeinbruch im US-Markt zu verzeichnen. Die Ausfuhren dorthin sanken um ein Fünftel auf 151 Millionen Euro. Dem standen deutlich gestiegene Exporte nach Mexiko (+122 Prozent), China (+55 Prozent), Österreich (+105 Prozent), Spanien (+33 Prozent) und Frankreich (+19 Prozent) sowie Großbritannien (+15 Prozent) gegenüber. Der Wert dieser Zuwächse liegt bei 130 Millionen Euro. Wichtigste Zielregion für Papierverarbeitungsmaschinen blieb mit 40 Prozent Anteil die Europäische Union, gefolgt von Asien (15 Prozent), Nordamerika (15 Prozent) und Lateinamerika (13 Prozent). Schiemann bilanziert: „Vor dem Hintergrund der im Jahr 2022 weiterhin spürbaren Folgen der Pandemie, der Auswirkung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf die Energiepreise, angesichts der Inflation und fortdauernd angespannter Lieferketten hat sich unserer Branche sehr gut behauptet.“
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