Eine Grafikdesignerin bringt Interessierten auf einem Grafikplakat und auf Infokarten die Möglichkeiten der Buchgestaltung nahe.
Unter der Bezeichnung „BuchBauKasten“ gibt es einen Überblick über Elemente haptischer Buchgestaltung. Diese vielfältigen Bindungen, Einbände, Falzungen und Ausstattungen können frei kombiniert werden. Während des Umgangs mit den Bindetechniken entstehen neue Ideen für ungewöhnliche Buchobjekte. Bestehend aus einem großen Grafikplakat und einer Schachtel mit Infokarten, ist der „BuchBauKasten“ vielseitig einsetzbar: z.B. als Lehrmaterial für Studierende und Auszubildende, für Informationsgespräche in Druckereien, Betrieben der Druckverarbeitung, Gestaltungsbüros und Verlagen oder als Inspiration für Design und Kunst.
Während ihres Masterstudiums arbeitete Lea Giesecke als studentische Hilfskraft in der Buchbinderei-Werkstatt ihrer Hochschule und unterstützte Studierende bei der Gestaltung und Realisierung ihrer Buchprojekte. Zeigte sie ihnen anhand von Buchbeispielen die Vielfalt der Bindetechniken, reagieren viele überrascht, gleichzeitig stellen die vielen neuen Möglichkeiten eine Überforderung dar – es braucht eine Übersicht.
Demzufolge erschuf sie für die Bindetechniken eine Systematik. Zahlreiche Publikationen beschränken sich auf das handwerkliche oder das industrielle Buchbinden. Zudem besteht oft eine klare Trennung zwischen fadengeheftetem Festeinband und klebegebundener Broschur. Tatsächlich gibt es Bücher in allen möglichen Kombinationen. Doch für Lea Giesecke ist klar: Sämtliche Bindetechniken lassen sich miteinander kombinieren. Innerhalb eines Workshops mit Studierenden testete sie ihre Idee, indem die Studierenden jeweils zufällig eine Karte aus jeder der vier Kategorien Faltung, Bindung, Einband, Ausstattung zogen und daraus ein Buchobjekt entwickelten. Dieser Workshop zeigte, dass neue Ideen entstehen können, wenn man den Bindetechniken Interpretationsspielraum lässt und mutig ist, Unkonventionelles auszuprobieren. Aufgrund positiver Resonanz aus der Grafikbranche und der Druckindustrie entwickelte Lea Giesecke den „BuchBauKasten“ weiter, und Prima Publikationen ließ nun das Grafikplakat produzieren.