Gmund: Alles Andere als Weiß

Die Büttenpapierfabrik Gmund GmbH & Co. KG am Tegernsee erinnert, dass sie seit 111 Jahren dem Material selbstständig Farbe zugegeben hat.

Zahlreiche hochwertige Printprodukte weltweit, darunter exklusive Verpackungen oder Broschüren, kommen heute noch vom bayerischen Hersteller. Jedes Jahr werden bis zu drei neue Papierkollektionen auf den Markt gebracht, die neben ihrer einzigartigen Haptik auch durch ihre Farben überzeugen sollen. Farbiges Papier ist schon lange keine Sensation mehr, aber als der Papierfabrikant und Visionär Ludwig Alois Kohler, Urgroßonkel des heutigen Inhabers Florian Kohler, im Jahr 1910 am Tegernsee auf die wegweisende Idee kam, solches Papier zu produzieren, ist das bahnbrechend gewesen. Zuerst hatte die Papierfabrik weißes Papier produziert und das oberflächliche Färben der Papiere den Druckern überlassen – gemäß dem alten Spruch „Der Druckgesell legt Farb‘ aufs Blatt“. Kohler brach entschieden mit der Tradition und legte damit den Grundstein für die Papierfabrik.

Seither beschäftigt sich das Unternehmen mit Farbwahrnehmung und deren Wirkung. Indessen werden in Gmund am Tegernsee regelmäßig über 300 Farbtöne gefertigt. Eigene Forschungen hätten gezeigt, dass der Mensch zwischen 40 und 60 Farben sehr gut erfassen und verstehen könnte. Daraus entstand nach zwei Jahren Entwicklungszeit das „Gmund Colors System“ – mit 48 Farben, 24 ruhigen und 24 intensiven sowie acht Logiken. Farben, die aufeinander abgestimmt sind und allen Bedürfnissen gerecht werden sollen. Hiermit wäre es dem Unternehmen gelungen, einen Farbstandard für Papiere zu schaffen, meint Inhaber Florian Kohler.

https://www.gmund.com

Jubiläum für Farbe in Papieren. Fotos: Gmund
Jubiläum für Farbe in Papieren. Foto: Gmund