Drei Viertel der Deutschen sind von Internetkriminalität betroffen. Eine Absicherung dagegen ist nach Expertenmeinung das „A & O“.
Verbreitung von Schad-Software, Betrug beim Online-Shopping, Beleidigungen in sozialen Netzwerken – drei von vier Deutschen, die das Internet nutzen, waren im Jahr 2022 von Cyberkriminalität betroffen. Alleine 22 Prozent erklärten, keine solchen Erfahrungen gemacht zu haben, und drei Prozent wollten dazu keine Angaben machen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 1000 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, die das Internet nutzen. 2021 hatten 21 Prozent angegeben, nicht von Cyberkriminalität betroffen gewesen zu sein, 2020 waren es noch 34 Prozent, 2019 sogar 40 Prozent.
„Wer sich im Internet bewegt, muss damit rechnen, auf Cyberkriminelle zu treffen. Deshalb ist es wichtig, dass alle entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen – das reicht von der Verwendung sicherer Passwörter über die Installation von Virenschutz-Software bis zur sparsamen Weitergabe persönlicher Informationen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Aber auch gesunder Menschenverstand hilft gegen Cyberkriminelle. Wie in der analogen Welt gilt auch im Digitalen: Sind Angebote zum Beispiel von Webshops einfach zu gut, um wahr zu sein, sollte man die Finger weglassen. Und wer online von entfernten Verwandten oder Bekannten um Geld gebeten wird, sollte prüfen, ob es sich dabei wirklich um die vorgeblichen Personen handelt.“
Nahezu die Hälfte der Deutschen, die das Internet nutzen, berichtet, dass persönliche Daten ungefragt weitergeben wurden. Viele wurden zudem Opfer von Betrug: beim Online-Einkauf (29 Prozent), bei Geldgeschäften wie Online-Banking oder beim Missbrauch der eigenen Kontodaten (13 Prozent). Bei einem Viertel wurde der Computer mit Schad-Software wie Viren infiziert, 17 Prozent bemerkten derartige Schadensfälle auf dem Smartphone. Von Ransomware-Attacken betroffen waren zwei Prozent auf dem Smartphone und ein Prozent auf dem Computer. 23 Prozent wurden im Internet massiv beleidigt oder angegriffen, neun Prozent sind sexuell belästigt worden – mit 13 Prozent sind hier Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer (sechs Prozent).