Innerhalb der nächsten drei Jahre will die Heidelberger Druckmaschinen AG ihr Personal in Wiesloch-Walldorf auf 3500 Beschäftigte reduzieren.
Heidelberg hat mit dem Betriebsrat und der IG Metall einen Zukunftsplan zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Wiesloch-Walldorf beschlossen. Dadurch sollen die Personalkosten um mehr als 100 Millionen Euro reduziert und auch Investitionen ermöglicht werden. Diese Einigung gilt mit sofortiger Wirkung bis 31. Dezember 2028 und beinhaltet eine Standortgarantie für 3500 Mitarbeitende sowie Investitionen in den Stammsitz. Gleichzeitig bestätigt das Unternehmen seine Prognose für die bereinigte EBITDA-Marge, die auf dem Vorjahres-Niveau von 7,2 Prozent erwartet wird. Auch der Umsatz wird auf dem Vorjahres-Niveau mit 2,395 Milliarden Euro eingeschätzt.
Aktuell liegen die Personalkosten bei 800 Millionen Euro pro Jahr, was rund einem Drittel des Umsatzes entspricht. Mehr als 50 Prozent der Personalkosten fallen in Deutschland an, ein Großteil in Wiesloch-Walldorf. Um die Personalkosten zu senken, haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer-Vertreter auf ein Maßnahmenpaket verständigt, das den künftigen Anstieg der Gehälter im IG Metall-Tarif durch Verrechnung mit dem Leistungsentgelt ausgleicht. Ferner sollen von derzeit rund 4000 Stellen in Wiesloch-Walldorf etwa 450 sozialverträglich abgebaut werden. Hierbei werde auf Verrentungen von Arbeitnehmern sowie auf Stellenabbau in Produktion, Verwaltung und Führung gesetzt.
Gleichzeitig haben sich die Parteien auf eine hohe Ausbildungsquote für junge Mitarbeitende und die Ansiedlung neuer Technologien am Standort verständigt. Der Zukunftsplan gilt für Wiesloch-Walldorf und soll als „Pilot“ für weitere Heidelberg-Standorte in Deutschland dienen, darunter Brandenburg, Amstetten oder Ludwigsburg.
![Zentrale des Heidelberg-Konzerns in Wiesloch-Walldorf. Fotos: Heidelberg](https://bindereport.de/wp-content/uploads/2024-12-12_heidelberg-1024x682.jpg)