DVI: Natürliches Verpacken

Unter den Innovationen beim Deutschen Verpackungspreis 2022 sind einige ökologische Lösungen aus Papier, Karton und Pappe.

Insgesamt 38 Innovationen wurden beim aktuellen, vom Deutschen Verpackungsinstitut ausgerichteten Wettbewerb in zehn Kategorien prämiert. Diesmal kamen die Preisträger aus Deutschland, Frankreich, Liechtenstein, Österreich, Schweden und der Ukraine. Mehrere Lösungen haben Materialien wie Papier, Karton, (Well-) Pappe, Holz sogar Agrarreste und entsprechende Kombinationen als Grundlage. Innerhalb der Kategorie „Nachhaltigkeit“ machten drei Unternehmen, in der Kategorie „Logistik & Materialfluss“ zwei Unternehmen auf sich aufmerksam.

Flöter Verpackungs-Service (Deutschland) präsentierte mit „PaperWave“ ein Luftpolster aus Papier. Damit kann die Alternative zur Luftpolsterfolie, eingesetzt zum Schutz von Gütern gegen Transportschäden beim Versand, unmittelbar beim Abpacker hergestellt werden. Preiswürdig empfand die Jury die Verwendung eines FSC-zertifizierten Recyclingpapiers in Kombination mit einer kompostierbaren Siegelschicht aus Kartoffelstärke-Blend. Plastikfrei ist der Verpackungs-Aufreißfaden, den der Spezialist MM Packaging (Österreich) vorstellte. Hierbei wurde die übliche Kombination des auf eine Verpackung aufgespendeten Polyester- oder Polypropylen-Packhilfsmittels durch einen Aufreißfaden aus Papier mit optimaler Zugfestigkeit und Reißfestigkeit bei niedrigster möglicher Substratdicke ersetzt. Zudem soll das Substrat eine gute Beschichtung mit einem selbstklebenden Material aufweisen. Nefab Group (Schweden) stellte eine Verpackung aus Papier-Faserguss in den Fokus. Bei der Gefahrgut-Verpackung für Silizium-Ionen-Batterien im interkontinentalen Versand tauschten die Experten so genannte EPP-Formteile (expandiertes Polypropylen) durch Papier-Faserguss-Formteile aus und nahmen weitere Optimierungen vor. Zudem erlaubt das „Edge Pak Straw“-Design“ sogar eine 1+3-Stapelung mit über 350 kg pro Karton.

Eine Kartonagen-Verpackung mit integriertem Natronkrepp-Papier zeigte das Unternehmen 3V (Deutschland). Die Verpackung kommt ohne Kunststoff-Anteile aus. Produkte werden darin über ein Natronkrepp-Papier fixiert, das eine besonders hohe Dehneigenschaft aufweist. Getreidespelzen nutzt Proservation (Deutschland) als Verpackungspolster. Dieses Material stammt aus der regionalen Getreideverarbeitung, das mithilfe organischer Bindemittel in wenigen Prozessschritten individuelle Formgebungen erlaubt, guten mechanischen Belastungen standhält und isolierend wirken soll.

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Kartonagen-Verpackung mit Natronkrepp. Foto: 3V
Kartonagen-Verpackung mit Natronkrepp. Foto: 3V