Junggesellin erhält Auszeichnung

Moiken Petong zählt zu den II. Bundessiegern des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks und den 1. Preisträgern des Bundeswettbewerbs „Die gute Form im Handwerk“. Seitdem die gebürtige Kielerin ihre Ausbildung im Jahr 2021 erfolgreich abgeschlossen hat, arbeitet sie derzeit weiter in ihrem Ausbildungsbetrieb, der Universitäts-Buchbinderei Fritz Castagne in Kiel (Schleswig-Holstein).

Moiken Petong lernte die Faszination für das Buch als Objekt über einen Workshop kennen. Als sie auf den Ausbildungsplatz in Kiel aufmerksam wurde, bewarb sie sich und hatte Glück. „Mich interessiert das Dahinter, also wie etwas funktioniert. Und gerade hier hat das Buchbinder-Handwerk viel zu bieten, ob es nun Neuanfertigungen oder Reparaturen sind. Es macht einfach Spaß, jeden Tag vor neuen Herausforderungen zu stehen. Gleichzeitig gefällt mir sehr, dass gestalterische Aspekte eine Rolle spielen, z.B. bei der Kundenberatung oder der Entwicklung neuer Produkte.“ Jedoch möchte sie auf jeden Fall mehr lernen. Weil ihr das Weiterbildungsstipendium trotz der Platzierungen im Bundes-/Kreativwettbewerb verwehrt bleibt, nur weil sie vorher studiert hat, stellen sich auch finanzielle Fragen. „Wenn ich die geklärt habe, mache ich womöglich mal meinen Meister.“

Buchbinderei-Inhaberin Stefanie Tönnis hält die Ausbildung für wichtig, weil dadurch Jahrhunderte altes Wissen erhalten bleibt. „Ich freue mich, dass wir offensichtlich so attraktive Arbeit machen, dass es immer reichlich junge Menschen gibt, die sie erlernen möchten.“ Derzeit beschäftigt Stefanie Tönnis zwei Gesellinnen: „Beide haben bei mir gelernt, wissen, ‚wie der Laden läuft‘“, was ihr viel Zeit und Energie bei der Arbeitsorganisation erspare. „Wenn wir mit der Ausbildung aufhören, drehen wir uns nur um uns selbst und hören auf, uns zu entwickeln.“

Gesellin Moiken Petong (26). Foto: privat
Gesellin Moiken Petong (26). Foto: privat