Die Deutsche Nationalbibliothek erwirbt kinetische Bücher: einen Kulturschatz von mehr als 4200 Druckwerken des Pop-up. Damit wächst dem Bestand des Deutschen Buch- und Schriftmuseums in Leipzig eine Kollektion mit Alleinstellungsmerkmal zu.
Jene Druckwerke aus dem 15. Jahrhundert (Faksimiles) bis 21. Jahrhundert schlagen sprichwörtlich Brücken zwischen illustrierten Büchern, Papiertheatern, Scherenschnitten, Daumenkinos und naturwissenschaftlichen Erklärtafeln. Über drei Jahrzehnte wurde die Sammlung Hartung zusammengetragen und gilt heute als eine der umfangreichsten Sammlungen kinetischer Bücher im deutschsprachigen Raum. Die Publikationen erschaffen durch Techniken des Aufklappens, Faltens, Schiebens oder Ausschneidens verschiedene Illusionen von Räumlichkeit und Bewegung aus Papier. Während herkömmliche Bücher durch Abfolge von Textseiten und ggf. Bildern eine lineare Nutzung bieten, entziehen sich bewegliche Bücher als hybride und vielseitige Medienform der einfachen Kategorisierung. Als Vertreter einer analogen Papier-Multimedialität sind sie Vorboten der digitalen Multimedialität, verbinden Bild, Bewegung, Text und sogar Töne.