Die deutsche Papier- und Zellstoffindustrie konnte sich im Jahr 2024 nach dem deutlichen Produktionsrückgang des Jahres zuvor in wesentlichen Marktbereichen leicht erholen. So erzielte der Bereich Verpackungen ein Plus von 5 Prozent auf 12,3 Millionen Tonnen. Auch die technischen und Spezialpapiere konnten die Produktionsmenge um 1,2 Prozent auf 1,4 Millionen Tonnen steigern. Lediglich bei den grafischen Papieren ging die Produktion um 1,1 Prozent auf 4,1 Millionen Tonnen zurück. Bei den Hygienepapieren blieb die Produktion mit 1,4 Millionen Tonnen (–0,6 Prozent) nahezu stabil. Damit lag die gesamte Produktion um drei Prozent über dem Niveau des Jahres zuvor und erreichte 19,2 Millionen Tonnen. Die Unternehmen der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie produzierten über sämtliche Sorten hinweg bedarfsgerecht, wie der Absatz von 19 Millionen Tonnen zeigt (+1,8 Prozent). Positiv zu vermerken ist, dass der steigende Auslandsabsatz den konjunkturbedingt rückläufigen Absatz in Deutschland übertroffen hat.
Insgesamt erreichte die Papier- und Zellstoffindustrie einen Jahresumsatz von 15 Milliarden Euro (–2,7 Prozent). Die Ertragssituation bleibt aufgrund der weiter hohen Energie-, Logistik- und Rohstoffkosten angespannt. Demnach sind zwar die Energiepreise nach dem Höhepunkt im Jahr 2022 wieder gesunken, liegen aber weiterhin beim Zweifachen bis Dreifachen des Niveaus vor der Krise. Zunehmende regulatorische Belastung erschwert eine wirtschaftlich erfolgreiche Produktion in Deutschland. „Rahmenbedingungen für Unternehmen müssen sich schnellstmöglich maßgeblich verbessern, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wiederherzustellen, zumal das Exportgeschäft an Bedeutung gewinnt. Die künftige Bundesregierung darf die Sorgen der heimischen Industrien angesichts der außenpolitischen Herausforderungen nicht vernachlässigen“, betont Hans-Christoph Gallenkamp, Präsident des Verbandes „Die Papierindustrie“.
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