Papierindustrie: Aktuelle Klimastudie

Mit den richtigen politischen Weichenstellungen ist eine klimaneutrale Papierproduktion machbar, lautet das Ergebnis einer Klimastudie des Verbandes „Die Papierindustrie“, die Strategien für eine Transformation der Branche aufzeigt. Der Schlüssel zur Transformation liege in der ausreichenden Verfügbarkeit erneuerbarer Energien zu wettbewerbsfähigen Preisen. Der jährliche Energieverbrauch der deutschen Papierproduktion betrage etwa 60 Terrawatt-Stunden und gehe mit 12 Millionen Tonnen an fossilen Kohlendioxid-Emissionen einher. Diese Energie werde benötigt, um Dampf, Strom und gasförmige Brennstoffe für den Produktionsprozess bereitzustellen, und zwar rund um die Uhr.

Für die Transformation zu einer klimaneutralen Papierindustrie bedarf es laut dem Verband fossilfreier Lösungen; fossile Brennstoffe müssen dafür durch einen Mix aus Windkraft bzw. Photovoltaik, grünen Gasen wie z.B. Wasserstoff und nachhaltigen Fest-Brennstoffen wie Faserrückständen ersetzt werden. Die Klimastudie berechnet verschiedene Szenarien und verweist darauf, dass viele Kraftwerke der Papierindustrie bereits technisch auf den Einsatz von Wasserstoff-Gemischen vorbereitet sind und die Branche erfolgreich an der Reduzierung ihres Energieverbrauchs gearbeitet hat. Darüber hinaus liefere die Branche für öffentliche Stromnetze und Fernwärmenetze eigene Energie. „Bis die Ausbauziele der Bundesregierung bei den erneuerbaren Energien erreicht sind, ist die Papierindustrie jedoch auf einen Brückenstrompreis angewiesen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und die Transformationskosten planbar zu machen“, führt Verbandspräsident Winfried Schaur aus.

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Papierhersteller spüren derzeit Belastungen durch gestiegene Energiekosten. Foto: Die Papierindustrie e.V.
Papierhersteller spüren derzeit Belastungen durch gestiegene Energiekosten. Foto: Die Papierindustrie e.V.