Mainzer Dom: Weltgrößte Bibelseite

Anlässlich des 625. Geburtstags Johannes Gutenbergs ist die offenbar größte Bibelseite der Welt derzeit im Mainzer Dom St. Martin ausgestellt.

Hiermit hat die Internationale Gutenberg-Gesellschaft ein spektakuläres Zeichen gesetzt. Denn am letzten April-Wochenende entstand auf dem Fischtorplatz in Mainz der monumentale Hochdruck: Konkret wurde die erste Seite des Johannes-Evangeliums aus der Gutenberg-Bibel (Shuckburgh-Exemplar) auf ein beeindruckendes Format von 5,00 × 7,20 Metern gedruckt. Jener Druckprozess fand „open air“ statt – zunächst mithilfe schwerer Maschinen, am Sonntag gemeinsam mit der Öffentlichkeit. Zahlreiche Gäste nutzten die Möglichkeit, aktiv am Druck mitzuwirken und ein Stück Druckgeschichte selbst zu gestalten. Und am Montag darauf wurde das fertige Werk feierlich im Chorraum des Mainzer Doms aufgehängt. Noch bis Ende August 2025 kann die Bibelseite dort montags bis freitags von 9 – 17 Uhr sowie sonntags und feiertags (jedoch nur außerhalb der liturgischen Zeiten) von 13 – 17 Uhr bestaunt werden.

Markus Kohz, engagiertes Vorstandsmitglied der Gutenberg-Gesellschaft, steht hinter der Idee und Umsetzung des Projekts. Der aus 13 computergefrästen Holzplatten bestehende Druckstock wurde von Studierenden der Hochschule Mainz präzise vorbereitet. Bereits der Transport der fünf Meter langen Papierrolle auf der Autobahn sorgte im Vorfeld der sehr ungewöhnlichen Aktion für Aufsehen. Zahlreiche Mitglieder der Gutenberg-Gesellschaft und einiger Partnerorganisationen halfen, vier Druckfarben per Hand aufzutragen und den Druck vor Ort auszuführen. Mit dem Projekt würdigt die Stadt Mainz das revolutionäre Wirken Gutenbergs, der mit seiner Erfindung des Buchdrucks die Welt nachhaltig verändert hat. Neben der Präsentation im Mainzer Dom wird der Druck auch in der Malakoff-Passage in Mainz ausgestellt. Darüber hinaus ist ein Verkauf der historischen Drucke geplant.

https://www.gutenberg-gesellschaft.de, https://www.gutenberg-stiftung.de

Aufwändiger Farbauftrag. Foto: Markus Kohz
Aufwändiger Farbauftrag. Foto: Markus Kohz