Gutenberg-Museum: Von analog zu digital

Letzte erhaltene Exemplare befinden sich in Deutschland: Das Gutenberg-Museum Mainz digitalisiert seine beiden Gutenberg-Bibeln.

Bis heute gehören die Gutenberg-Bibeln zu den schönsten und wertvollsten gedruckten Büchern und bilden als analoges Medium den einzigartigen Auftakt des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Zwei von weltweit insgesamt nur 49 erhaltenen Exemplaren befinden sich im Gutenberg-Museum Mainz und werden seit ihrem Zugang in die Sammlung in den Jahren 1925 und 1978 dauerhaft präsentiert. Bisher konnten die Bibeln nur in der dortigen Schatzkammer bestaunt werden. Dies wird sich nun ändern, denn die wertvollen Bücher werden nach einer umfangreichen Digitalisierung sowohl für die Fachwelt als auch für die allgemeine Öffentlichkeit weltweit digital zugänglich sein. Die Aufnahmen der einzelnen Seiten erfolgen in Kooperation mit dem Bad Nauheimer Unternehmen Microbox, das sich seit Jahren erfolgreich mit der Digitalisierung von analogem Kulturerbe beschäftigt. Als Hersteller professioneller Geräte zur Digitalisierung von Kulturgut ist es auf diesem Gebiet international anerkannt und fällt sogar mit einer Auszeichnung als „Hessen Champions 2023“ auf.

Vorerst werden die digitalen Daten im Onlineportal der Johannes Gutenberg-Universität „Gutenberg Capture“ eingepflegt und dadurch verfügbar gemacht. Nach dem Launch des Kulturportals Rheinland-Pfalz in der zweiten Jahreshälfte 2024 werden die Digitalisate auch über diese Seite abrufbar sein. Als weiterer universitärer Partner entwickelt die Mainzer Buchwissenschaft unter Jun.-Prof. Dr. Nikolaus Weichselbaumer ein OCR-Programm, über das die Nutzenden gezielt Begriffe im Fließtext suchen können. Diese Suchfunktion erlaubt zudem die Suche nach Namen und lateinischen Wörtern.

https://www.mainz.de/microsite/gutenberg-museum/splash-page.php

Fachkraft bei der Digitalisierung von Kulturgut. Foto: Gutenberg-Museum Mainz
Fachkraft bei der Digitalisierung von Kulturgut. Foto: Gutenberg-Museum Mainz