Fünf Tage lang waren im Oktober 2024 zehntausende Begeisterte aus der Publishing-, Medien- und Buchbranche in Frankfurt am Main.
Natürlich hat der Veranstalter wieder mal Optimismus und Superlative verbreitet: Angeblich wurde der Wachstumskurs des Events der vergangenen Jahre fortgesetzt. Insgesamt wurden die Ausstellerzahlen (4300 in diesem Jahr, 4100 im vorigen Jahr), aber auch die Besucherzahlen (230 000 Gäste aus 153 Ländern gegenüber 215 000 Gästen aus 130 Ländern) gesteigert. Sicher ist das trotz limitierter Ticketkontingente für die Wochenendtage beachtlich. Dennoch relativiert sich diese Erfolgsmeldung, schaut man auf das Niveau vor der Pandemie einfach mal fünf Jahre zurück: Immerhin kamen im Jahr 2019 mehr als 302 000 Gäste auf das Messegelände, um die Angebote von 7450 Ausstellern zu erkunden.
Gerade in den letzten zehn Jahren unterlag die internationale Werkschau hinsichtlich der Messehallenbelegung einem ständigen Wandel: Einerseits wurden die Bereiche künstlerische Typografie, Handpressendruck und Kleinstverlage aus der zusehends marketingorientierten Veranstaltung weitestgehend verbannt. Andererseits finden sich heute die Messestände industrieller Print-Dienstleister nicht mehr in einer bestimmten, sondern in ganz verschiedenen Messehallen. Ausstellende Buchbindereien als wichtige Vertreter der Wertschöpfungskette sind Ausnahmen beim globalen Event für Content und Lektüre. Dennoch muss man positiv betonen, dass die Frankfurter Buchmesse immer einen breitgefächerten Eindruck zu vermitteln vermag: von Neuerscheinungen und Nachauflagen von Büchern sämtlicher Genres aus verschiedenen Ländern über zusätzliche Buchhandels- und Papeterie- sowie Non-Book-Sortimente hinweg – über die klassische Buchhandlung vor Ort oder Social Media-Netzwerke wie BookTok, über die beliebig wählbaren Medien Audio und Video, Print und Digital.
Frank Baier