Schon seit Monaten steigt der Druck auf die Unternehmen durch die Preissteigerungen für Strom, Gas und andere Energieträger; die beschlossene Gasumlage verstärkt dies weiter. Eine Höhe von 5 Cent pro Kilowattstunde würde Kosten von über 11 Milliarden Euro für die Unternehmen der „Energieintensiven Industrien in Deutschland“ (EID) bedeuten – eine Mehrbelastung von durchschnittlich knapp 13 000 Euro pro Arbeitsplatz. Zudem soll ab Oktober 2022 eine Gasspeicherumlage erhoben werden. EID-Geschäftsführer Jörg Rothermel sagt: „In anderen EU-Mitgliedstaaten wurden statt zusätzlicher Belastungen drastische Entlastungen für Unternehmen und Verbraucher beschlossen, die weit über den ‚Schutzschirm‘ in Deutschland hinaus gehen.“ Zugunsten des Erhalts von Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätzen müsse es daher für die energieintensive Industrie eine Belastungsbegrenzung geben, die der besonderen Situation an den Energiemärkten Rechnung trägt.
Die „Energieintensiven Industrien“ stehen für über 120 Terawattstunden Stromverbrauch und über 220 Terawattstunden Erdgasverbrauch in Deutschland. Sie liefern unverzichtbare Grund- und Werkstoffe für die Automobil-, Luft- und Raumfahrt-, Elektro-, Druck- und Verpackungsindustrie, den Maschinenbau und die Bauwirtschaft. Die „Energieintensiven Industrien“ beschäftigen hierzulande rund 880 000 Mitarbeiter – oder 14 Prozent der Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes. Jeder Arbeitsplatz in der energieintensiven Grundstoff-Produktion sichert etwa zwei Arbeitsplätze in anderen Industriezweigen und im Dienstleistungssektor, teilt EID mit.