Bereits heute wird ein fünfter Erweiterungskomplex für das Gebäude der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig geplant.
Nunmehr vor zehn Jahren, im Mai 2011, wurde der vierte Erweiterungskomplex des im Jahr 1916 eingeweihten Gebäudes der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig festlich eröffnet. Der jüngste Gebäudeteil mit Dauer- und Wechselausstellungen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums sowie des Deutschen Musikarchivs nimmt heute einen festen Platz in der Leipziger Kulturlandschaft ein. Moderne Lesesäle ergänzen mit großzügigem Ambiente die Stilvielfalt der Arbeitsumgebungen für die Benutzer. Eine Hörkabine, ein Kabinett für die museumspädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie der „Tresor“ zur Präsentation herausragender Bestände ergänzen die Angebote.
Neben umfangreichen Magazinen und einem Tonstudio dienen Arbeits- und Büroflächen dem Bibliotheksbetrieb. Der Erweiterungsbau der Stuttgarter Architektin Gabriele Glöckler schließt die historische Lücke zwischen prachtvollem Hauptgebäude und aufragendem Bücherturm und verbindet sie zu einem Gesamtensemble. Mit dem Konzept Umschlag – Hülle – Inhalt, das der Gestaltung zu Grunde liegt, wird sichtbar auf die Bibliotheksfunktion aufmerksam gemacht. Zudem wird der Erweiterungsbau hohen Ansprüchen an Ästhetik, Technik und Wirtschaftlichkeit gerecht. Zur Blütezeit ist der Kirschgarten neben dem Bücherturm ein Anziehungspunkt für all jene, die schöne Fotomotive suchen.
Allein am Standort der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig werden für den Medienzugang jährlich rund vier Kilometer zusätzlicher Regalfläche benötigt. Die Aufnahmekapazitäten des vierten Erweiterungsbaus werden daher schon im Jahr 2022 ausgeschöpft sein. Indessen haben für die dann benötigte fünfte Erweiterung Bedarfsermittlung, Best-Practice-Analysen und Vorplanungen längst begonnen, notwendige Zwischenlösungen für die Bauphase werden ebenso entwickelt. Dieser neue Erweiterungsbau wird auf dem Bibliotheksgelände selbst Platz finden. Wie der vor zehn Jahren sanierte Bücherturm und die Magazingeschosse im vierten Erweiterungsbau mit eigener Geothermieanlage unter dem Deutschen Platz wird ein Neubau als Magazinbau mit optimalen Bedingungen für die Lagerung der Medienwerke – Bücher, Zeitschriften, Tonträger, Datenträger – auch unter Umwelt- und Klimaschutz-Bedingungen konzipiert sein. Die Deutsche Nationalbibliothek wird somit auch baulich ein zukunftsträchtiges kulturelles Gedächtnis Deutschlands bilden.