Gemäß einer aktuellen Studie zur Zukunft der Verpackung gibt es gute Chancen für den zunehmenden Einsatz von Papier bzw. Karton.
Prognosen verheißen den „Flexible Packaging Papers“ bis zum Ende dieses Jahrzehnts ein durchschnittliches Wachstum von über 4,5 Prozent pro Jahr. So tragen hauptsächlich ihre nachhaltigen Eigenschaften im Vergleich zu Kunststoff-Verpackungen bei. Diese Entwicklung unterstreicht jetzt eine Expertenumfrage der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn (DHBW) gemeinsam mit der Heidelberger Druckmaschinen AG. Laut der Studie „Zukunft der Verpackung 2030“ werden Papier-Verpackungslösungen in Europa bis zum Jahr 2030 eine dominante Rolle spielen, wenn es gelingt, zentrale Herausforderungen im Bereich beschichteter Papier-Verpackungen zu lösen. Diese Studie basiert auf Experteninterviews mit Entscheidern aus Industrie und Handel, die den nachhaltigen Trend zur „Paperisation“ im Verpackungsbereich untermauern.
Zentraler Treiber und Katalysator für flexible Verpackungen aus Papier bzw. Karton ist die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR), die bis zum Jahr 2030 ambitionierte Ziele setzt. Neben einheitlichen Standards legt sie einen Fokus auf Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Kreislauf-Wirtschaft, das Verbot bestimmter Einweg-Verpackungen, verpflichtende Recyclinganteile in Verpackungen, einheitliche Recycling-Kennzeichnungen. Darüber hinaus beschleunigt die PPWR bei Konsumenten die Wahrnehmung von Verpackungen, die sich als Symbol für Nachhaltigkeit und Markenverantwortung darstellt.
Letztlich zeigt die Studie deutlich: Verpackungen aus Papier punkten bei Nachhaltigkeit, bei Verbraucherimage und Recyclingfähigkeit. Jedoch sind Kunststoff-Verpackungen oftmals günstiger als faserbasierte Lösungen, und Konsumenten sind oft nicht bereit, den Mehrpreis zu bezahlen. Zudem stoßen Verpackungen aus Papier, die bei Lebensmitteln, Getränken, Kosmetik oder bestimmten Non-Food-Artikeln wichtige Barrierefunktionen erfüllen müssen, an technische Grenzen. Weil Papier die Barrierewirkung gegenüber Feuchtigkeit, Sauerstoff oder Fett fehlt, werden entweder Hybridlösungen aus Papier und Kunststoff oder funktionale Beschichtungen von Monomaterialien benötigt, die oft noch die Nachhaltigkeit einschränken. Hiermit wird deutlich, dass weitere Innovationen nötig sind, um Verpackungen aus Papier gegenüber Kunststoff wettbewerbsfähig zu machen.
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