Die Lage auf dem Ausbildungs- und Fachkräftemarkt ist angespannt, wie eine neue Umfrage in der Druckindustrie nachgewiesen hat.
Diese Umfrage des Bundesverbandes Druck und Medien bestätigt die angespannte Lage. Teilweise können Ausbildungsplätze nicht besetzt werden, weil es entweder keine oder keine geeigneten Bewerberinnen und Bewerber gibt. Ebenfalls gestaltet sich die Besetzung der offenen Stellen mit Fachkräften immer schwieriger. Derweil wird es für Unternehmen in der Druckindustrie trotz vermehrter Bemühungen zunehmend komplizierter, geeignete Auszubildende oder Fachkräfte zu finden.
Nach einem drastischen Rückgang bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Jahr 2020 melden die Berufsschulen für die Druck- und Medienberufe zwar zum zweiten Mal in Folge leicht steigende Schülerzahlen. Allerdings liegt die Anzahl der Berufsanfänger immer noch weit unter dem Vor-Corona-Pandemie-Niveau. Die endgültigen Zahlen erscheinen in der ZFA-Statistik Berufsausbildung und Fortbildung Druck und Medien im April 2023.
Bei der aktuellen Umfrage erklärten 71 Prozent der Unternehmen, dass sie in der Ausbildung tätig sind. Davon haben 59 Prozent im Jahr 2022 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dieser Anteil könnte höher liegen, weil 56 Prozent der befragten Unternehmen angaben, dass sie keine geeigneten Bewerbungen und 49 Prozent keine Bewerbungen für angebotene Ausbildungsplätze erhalten haben. Von den aktiven Ausbildungsbetrieben erklärten über die Hälfte der Unternehmen, dass sie alle ausgelernten Auszubildenden übernommen haben, ein Drittel nur einen Teil und nur 15 Prozent keine Ausgelernten weiter beschäftigt haben.
Die Hälfte der befragten Unternehmen war auf der Suche nach Arbeitskräften. Wie aus der Branchenbefragung zur wirtschaftlichen Lage 2022 hervorgeht, rechnet ein Anteil von 35 Prozent der Unternehmen aufgrund der zunehmenden Verschärfung des wirtschaftlichen Umfelds mit einem Personalabbau. Allerdings ist es für Unternehmen mit Personalbedarf immer schwieriger, geeignete Fachkräfte zu finden. Dass sie nicht alle ausgeschriebenen Stellen besetzen konnten, teilten 28 Prozent mit.