Eine Kabinettausstellung nebst Buchveröffentlichung hält die 200-jährige Geschichte des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels wach.
Wie wurde Leipzig zur Herzkammer des Buchhandels? Warum ist der Börsenverein mehr als eine Organisation der Branche? Was haben Zensur, Buchpreisbindung und Erholungsheime miteinander zu tun? Zum 200. Jubiläum des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels lädt das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig unter dem Titel „Zwischen Zeilen und Zeiten“ zu einer Sonderschau ein. Präsentiert werden in acht Kapiteln ausgewählte Originale aus zwei Jahrhunderten sehr bewegter (Buch- und Verlags-) Geschichte. Innerhalb der Kabinettausstellung wird von mutigen Verlegern, klugen Ideen, politischen Umbrüchen und praktischen Lösungen erzählt: von der ersten Buchmesse-Abrechnung über Raubdruck-Streitigkeiten bis zur Mitgründung der Deutschen Bücherei im Jahr 1912, die ein Standort der heutigen Deutschen Nationalbibliothek ist.
Gegründet am 30. April 1825 in Leipzig, ist der so genannte Börsenverein heute der älteste noch bestehende Buchhandelsverband ganz Europas – ein Stück gelebte Demokratie. Nach Kriegswirren, der Teilung Deutschlands und der Wiedervereinigung vereint er heute rund 4000 Mitglieder aus der gesamten Branche, von Verlagshäusern und Buchhandlungen bis zu Antiquariaten und Verlagsvertretungen. – Interessierte können einen Besuch dieser neuen Kabinettausstellung noch bis 15. Dezember 2025 einplanen.
Begleitend zur Sonderschau (Teil des Leipziger Themenjahres „Mehr als eine Geschichte. Buchstadt Leipzig“) ist ein kurzweiliges wie kenntnisreiches Buch erschienen: „Zwischen Zeilen und Zeiten. Buchhandel und Verlage 1825–2025“. In über 200 bebilderten Essays wird die Geschichte des Buchhandels frisch und überraschend erzählt: Es geht um Gestaporazzien, Lektürerituale, Preisbindung, Politikproteste, Abrechnungslisten, Arbeitsbedingungen – und natürlich um die Leidenschaft für das Buch und die Lektüre.
