Bitkom: Unterbrochener Sommerurlaub

Nebenbei im Strandkorb mal kurz die E-Mails checken, bei der Sightseeing-Tour mit Kunden telefonieren: 65 Prozent der Berufstätigen, die in diesem Jahr einen Sommerurlaub geplant haben, sind in dieser Zeit auch beruflich erreichbar; vergangenes Jahr waren es 71 Prozent. Wiederum will ein Drittel im Sommerurlaub komplett abschalten und nicht auf dienstliche Anfragen reagieren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter rund 1000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 349 Berufstätige, die in diesem Jahr in die Sommerferien fahren möchten.

Gemäß der Umfrage sind Berufstätige per Telefon (65 Prozent) bzw. per Kurznachrichten wie SMS oder WhatsApp (63 Prozent) erreichbar. Knapp ein Viertel liest oder beantwortet berufliche E-Mails. 17 Prozent sind zu Videocalls etwa per Skype, Zoom oder Facetime bereit, 11 Prozent können über Kollaborations-Tools wie Microsoft Teams oder Slack kontaktiert werden. Mehr als die Hälfte der Berufstätigen ist im Sommerurlaub erreichbar, weil sie davon ausgeht, dass ihre Vorgesetzten dies erwarten. „In Zeiten von Home Office und mobilem Arbeiten vermischen sich bei vielen Berufstätigen im Arbeitsalltag private und berufliche Tätigkeiten. Umso wichtiger ist deshalb, den Urlaub zur Erholung zu nutzen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Arbeitgeber sind hier in der Pflicht, klare Regeln wie Vertretungslösungen zu etablieren und durchzusetzen.“ Urlaub sollte nur im äußersten Notfall gestört werden.

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Dr. Bernhard Rohleder. Foto: Bitkom
Dr. Bernhard Rohleder. Foto: Bitkom