BFM: Angespannte Finanzsituation

Aktuell befindet sich der deutsche Großhandel und Einzelhandel in der umsatzstärksten Zeit des Jahres – doch zahlreiche Unternehmen der Branche gehen mit einer angespannten Finanzlage in die offenbar lukrative Hochsaison. Bekanntermaßen kämpft der Großhandel zum Weihnachtsgeschäft mit hohem Liquiditätsdruck: Frühzeitige Warenbestellungen, steigende Einkaufspreise und langfristige Zahlungsziele belasten die Finanzkraft. Frühzeitig mussten die Unternehmen ihre Lagerbestände aufbauen, mit hohen Summen vorfinanzieren – nach der Auslieferung der Ware warten sie meistens wochenlang oder monatelang auf die Zahlungen ihrer Abnehmer. Folglich ist Kapital gebunden, während laufende (Betriebs- und Personal-) Kosten oder nachträgliche Bestellungen sofort fällig werden.

Zudem wird die Situation durch die anhaltende Konsumzurückhaltung verschärft. Gemäß dem aktuellen HDE-Konsumbarometer wird zwar angenommen, dass die Konsumlaune zum Weihnachtsgeschäft zunehmen wird, eine spürbare Erholung aber erst im nächsten Jahr eintritt. Zahlungsausfälle und Zahlungsverzögerungen sind für solche Phasen kennzeichnend. „So führen Saisongeschäfte regelmäßig zu Liquiditätsengpässen, weil Umsätze zwar auf dem Papier stehen, das Geld aber noch nicht auf dem Konto ist“, konstatiert Michael Ritter, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Factoring für den Mittelstand (BFM). Immer mehr Unternehmen würden deshalb auf Factoring setzen, um sich unabhängiger von langen Zahlungszielen und schwankenden Umsätzen zu machen.

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Michael Ritter, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Factoring für den Mittelstand. Foto: BFM
Michael Ritter, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Factoring für den Mittelstand. Foto: BFM