Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden in Form von neuen Standards noch im Jahr 2021 zum Pflichtprogramm für Auszubildende.
Vier modernisierte, so genannte Standard-Berufsbild-Positionen werden ab August 2021 in allen neu geregelten Ausbildungsberufen des dualen Systems verpflichtend aufgenommen: „Digitalisierte Arbeitswelt“, „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“, „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ sowie „Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht“. Grundsätzlich haben die Standards für alle vor 2021 nach Berufsbildungsgesetz bzw. Handwerksordnung geregelten dualen Ausbildungsberufe Empfehlungscharakter. Die Inhalte sollen sicherstellen, dass Auszubildende in einer modernen Ausbildung Kompetenzen erwerben können, die sie als angehende Fachkräfte von morgen in einer sich verändernden Arbeitswelt benötigen, um dauerhaft beschäftigungsfähig zu sein.
Hierzu zählen der bewusste Umgang mit digitalen Medien und Daten, kommunikative und soziale Kompetenzen, gesellschaftliche Vielfalt, gegenseitige Wertschätzung. Ebenso gehört vorausschauender Umgang zur Verbesserung nachhaltigen Handelns unter Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten im eigenen Arbeitsumfeld zu den Inhalten. Diese werden während der gesamten Ausbildungszeit im Zusammenspiel mit den berufsspezifischen Fachkenntnissen vermittelt und sollen auch Gegenstand der Prüfungen werden.
Gleichwohl tragen die Standards, meint BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser, doppelt zur Attraktivität der Berufsausbildung bei: „Zum einen wird gezielt den neuen Anforderungen Rechnung getragen, die den Betrieben durch den Strukturwandel sowie durch veränderte Kundenwünsche auferlegt sind. Zum anderen kommen die neuen Ausbildungsinhalte vor allem den medialen, sozialen und umweltorientierten Interessen vieler junger Menschen entgegen. Nicht nur die einzelnen Berufe, auch das duale System der Berufsausbildung als Ganzes erfahren mit diesen modernen Ausbildungsinhalten eine Aufwertung!“