Das Gutenberg-Museum Mainz nimmt zwei Druckwerke von Matthäus Merian d.Ä. aus dem 17. Jahrhundert in seine Sammlung auf.
Diese Druckwerke spiegeln das außergewöhnliche künstlerische Erbe des Kupferstechers und Verlegers Matthäus Merian d.Ä. wider und vermitteln einen wertvollen Einblick in die Druckkunst und Illustration der Barockzeit. Offiziell als Dauer-Leihgabe vom Gymnasium zu St. Katharinen Oppenheim überreicht, erweitern sie die Sammlung des Gutenberg-Museums Mainz.
Matthäus Merian d.Ä., bekannt für seine meisterhaften Kupferstiche und als Herausgeber zahlreicher illustrierter Druckwerke, zählt zu den bedeutendsten Druckgrafikern des 17. Jahrhunderts. Die beiden Druckwerke bieten nicht nur einen einzigartigen Einblick in die Kunstfertigkeit Merians, sondern auch in die Verbreitung des Drucks als Medium für wissenschaftliche und künstlerische Innovation im Barock-Zeitalter.
Eines seiner Hauptwerke ist die „Topographia Germaniae“, das er einst im Jahr 1642 begann. Fertigstellen konnte Merian aber nur elf Bände, die weiteren drei druckten seine Nachfolger. Diese Bücher stellen Städte sowie Regionen des Reichsgebiets dar, enthalten ausführliche Beschreibungen in großformatigen Stadtansichten und Plänen. Vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) sind sie ein Versuch, die Gebiete in der gegebenen Form zu dokumentieren und somit von hohem kulturgeschichtlichem und kunsthistorischem Wert.
Die Druckwerke waren bisher in der Obhut des Gymnasiums zu St. Katharinen Oppenheim, nun werden sie als Dauer-Leihgabe vom Museum übernommen. Vermutlich wurden sie von den Nachfahren Merians im Jahr 1661 der Schule geschenkt, als diese ihr 100-jähriges Jubiläum feierte. Merian war auch zeitweise in Oppenheim, wo er beim Verleger Johann Theodor de Bry arbeitete und seine Tochter Maria Magdalena im Jahr 1617 heiratete. 1650 starb Matthäus Merian, seine Nachkommen führten das Erbe fort.
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