Im Jahresbericht 2022/23 der Forschungsinstitution Fogra (Forschungsinstitut für Medientechnologien e.V.) kommt auch den Bereichen Verpackung und Papierverarbeitung eine Erwähnung zu.
Innerhalb des Jahresberichts wird Florian Hirschhalmer vorgestellt, der seit dem Jahr 2008 bei der Fogra beschäftigt ist und als Mitarbeiter in der Abteilung Sicherheitsanwendungen den Bereich Druck-Weiterverarbeitung verantwortet. Binnen der vergangenen zehn Jahre sind im Bereich Verpackung und Druck-Weiterverarbeitung sechs Forschungsprojekte realisiert und 429 Prüfungen vorgenommen worden. Demnach steht den Branchenbetrieben eine neutrale Anlaufstelle im Hinblick auf Prüfungen für Klebetechniken und Bedruckstoffe bei Problemen der Weiterverarbeitung oder für objektive Gutachten zwecks Beurteilung von Reklamationen zur Verfügung. Forschung zur verstärkt datenbasierten Produktion soll dazu beitragen, das in der Praxis immer noch verbreitete „Trial and Error“-Prinzip abzulösen.
Momentan laufende Forschungsprojekte befassen sich mit Material- und Prozesskenngrößen von Folienkaschierungen zur Prognose der thermischen und mechanischen Beständigkeit sowie mit der Bewertung der Klebebindefähigkeit von ungestrichenen Druckpapieren für den Highspeed-Inkjetdruck. Angesichts dieser Forschungsprojekte wird auf die Nachfrage aus der grafischen Industrie reagiert, und nicht selten finden die jeweiligen Testverfahren Einzug in internationale Standards.
Während Prüfungen an Bedruckstoffen, Haftetiketten und Verpackungen vor Ort erfolgen, wurden laut Fogra in den letzten zehn Jahren 184 von den eigenen Prüfgeräten verkauft. Insgesamt acht Testgeräte habe die Forschungsinstitution für die Druck-Weiterverarbeitung entwickelt. Darüber hinaus wird im Jahresbericht auch erläutert, was ein Pulltest bei der Qualitätssicherung der Buchherstellung ausmacht. Letztlich beruft sich die Wissensstätte auf 220 verschiedene Gutachten in den vergangenen zehn Jahren – und auf deren Basis wurden entsprechende Lösungswege für die Auftraggeber entwickelt.
Frank Baier