Signifikante Papierpreiserhöhungen führen zum Verzicht von Printkunden auf gedruckte Erzeugnisse und gefährden die Rentabilität des Printgeschäfts. Zuletzt haben mehrere Papierproduzenten ihre Papierpreise erneut deutlich und kurzfristig erhöht. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir aufpassen müssen, dass das Printgeschäft angesichts der dramatischen Verteuerungen überhaupt noch rentabel ist“, warnt Wolfgang Poppen, Verleger der Badischen Zeitung und Präsident des Bundesverbandes Druck und Medien. Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchverlage haben kaum Möglichkeiten, höhere Papierkosten an die Abonnenten, Leser oder Anzeigenkunden weiterzugeben. Die Flucht ins Digitale ersetzt nicht die Glaubwürdigkeit gedruckter Produkte, sondern mindert zudem noch die Erreichbarkeit des Lesers und gefährdet die Meinungs- und Pressefreiheit.
Unverständnis erzeugen in der Druckindustrie einseitige Preiserhöhungen mit kurzer Ankündigungsfrist, nachdem kurz zuvor noch bis Ende September 2022 Preise vertraglich festgeschrieben worden waren. Angesichts der schwierigen Lage der Printbranche appelliert der Bundesverband Druck und Medien an die Papierindustrie, weiterhin für ausreichende Produktionskapazitäten für grafische Papiere zu sorgen, zugesagte Liefermengen und Lieferpreise einzuhalten sowie Preisänderungen sorgfältig und mit langfristigem Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette zu prüfen. „Wir laufen sonst Gefahr, in einen Teufelskreis zu geraten, bei dem sich immer mehr Kunden wegen der hohen Preise aus dem Printgeschäft verabschieden und Printaufträge vollständig wegbrechen“, warnt Poppen eindringlich.