Schwere Zeiten für Azubis

Zusätzlich wegen der Corona-Pandemie ist es weiterhin schwierig, Ausbildungsplätze oder offene Fachkräftestellen zu besetzen.

Gemäß der jährlichen Umfrage des Bundesverbandes Druck und Medien (BVDM) läuft die Ausbildung bei 60 Prozent der befragten Unternehmen trotz der Coronakrise normal weiter. Dennoch erklären 34 Prozent, dass sie aufgrund der Pandemie keine neuen Auszubildenden einstellen, ferner sehen acht Prozent konkret darin einen Grund, warum sie die angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen konnten. Schwere Zeiten besonders für diejenigen, die jetzt mit der Ausbildung starten möchten. Allein 12 Prozent beabsichtigen, die Prämien aus dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ zu beantragen, was den geforderten Zugangsvoraussetzungen geschuldet sein dürfte.

Dabei liegt der Anteil der Ausbildungsbetriebe mit 64 Prozent nur einen Prozentpunkt unter dem Wert des Jahres 2019. So gab knapp die Hälfte der Unternehmen, die aktuell nicht in der Ausbildung aktiv sind, als Ursache „keinen Bedarf“ an. Hauptgründe für nicht besetzte Ausbildungsplätze bleiben weiterhin ungeeignete Bewerber (54 Prozent) sowie ausbleibende Bewerbungen (31 Prozent). Jedoch die Suche nach geeigneten Jugendlichen wurde im Jahr 2020 erschwert, weil Berufsmessen abgesagt wurden und Informationsveranstaltungen in Schulen oder Betrieben, wenn überhaupt, nur eingeschränkt möglich waren.

Ferner hat die Corona-Pandemie auch auf die Fachkräfte-Situation spürbare Auswirkungen. Nahezu 70 Prozent der Unternehmen haben aufgrund der Pandemie Kurzarbeit angemeldet, und rund die Hälfte lässt Mitarbeiter im Home Office arbeiten. 11 Prozent der befragten Unternehmen mussten sogar Entlassungen vornehmen, und 17 Prozent ließen offene Stellen vorübergehend unbesetzt. Die Anzahl der Unternehmen, die sich durch nicht besetzte offene Stellen in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt fühlen, ist seit der bundesweiten Umfrage 2018 von 62 Prozent auf heute 34 Prozent gesunken. Neben der erfolgreichen Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter hat vermutlich die stark gesunkene Nachfrage nach Fachkräften zu diesem Ergebnis geführt.

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Auszubildender bei der Buchherstellung.
Auszubildender bei der Buchherstellung. Foto: BVDM